In den nächsten Wochen steht bei LyondellBasell (LYB) Wesseling eine umfassende Wartung des Ethylen-Crackers an. Dabei wird die Anlage komplett heruntergefahren, geleert und in Einzelteile zerlegt. Das erneute Hochfahren ist für Ende November geplant.
Die Überprüfung bis ins kleinste Detail ist eine Ergänzung zu den strengen Sicherheitsabläufen, die täglich durchgeführt werden. LYB Wesseling arbeitet dabei mit dem TÜV zusammen, der die Anlage alle fünf bis sechs Jahre abnimmt. Es wird darauf geachtet, die Nachbarschaft so wenig wie möglich zu stören, vor allem am Abend und in der Nacht. Eine vermehrte Fackeltätigkeit ist leider nicht zu vermeiden. Die Fackelanlage ist eine behördlich genehmigt Sicherheitseinrichtung.
„Wir nennen die Abstellung intern ‚Turnaround‘, weil wir die gesamte Anlage buchstäblich auf den Kopf stellen. So können wir auch die Bereiche proaktiv unter die Lupe nehmen, die im laufenden Tagesgeschäft nicht so leicht erreichbar sind“, so Stephan Ständer, Standortleiter der Werke Wesseling und Knapsack.
In einem Cracker entstehen Ethylen und Propylen als Vorprodukte für Polyethylen und Polypropylen. Diese Grundstoffe werden von nahezu allen Industriezweigen zu Produkten des täglichen Lebens weiterverarbeitet, u.a. in der Medizin-/Pharmazie-, Lebensmittel-, Landwirtschaft-, Haushalts- oder Automobilbranche.
Das Projekt wird bereits seit drei Jahren bis ins kleinste Detail vorbereitet. Die zusätzlich benötigten 1.800 Fachkräfte haben sich durch Schulungen und Prüfungen, die in 14 Sprachen angeboten wurden, qualifiziert. Sie sind in Pensionen oder Hotels in der näheren Umgebung untergebracht. Die Verpflegung während des Turnarounds erfolgt über die firmeneigene Kantine. An Tor 3 und 4 wurden zusätzliche Parkplätze sowie eine Ampelanlage eingerichtet, damit der Verkehr auch bei Schichtwechsel sicher fließt.