Große Preisverleihung beim zweiten Circular Economy Forum der IHK Köln
Die IHK Köln hat beim Circular Economy Forum herausragende Projekte zur Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet. Das Forum fand in dieser gebündelten Form zum zweiten Mal statt.
Im Zentrum der Veranstaltung standen praxisnahe Lösungen aus Unternehmen sowie kreative Ansätze von Auszubildenden, die eindrucksvoll zeigen, wie zirkuläres Wirtschaften in der Realität funktioniert. Am Vormittag gab es Exkursionen, nachmittags nach einer Keynote der TV-Journalistin und Physikerin Kristina zur Mühlen noch Fachsessions.
Höhepunkt des Forums war am späten Nachmittag das Finale des bundesweiten Wettbewerbs „Going Circular 2025“ und die Ehrung der diesjährigen „Circularity Scouts“ im Beisein von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), die auch Schirmfrau des Forums ist. „Wir müssen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass Kreislaufwirtschaft aus der 80er-Jahre-Holzregal-Anmutung herauskommt. Circular Economy ist High-Tech. Wir wollen die Region sein, die innovationsgetrieben durch Circular Economy ihre Widerstandsfähigkeit erhöht“, sagte sie. IHK-Vizepräsident Hendrik Pilatzki sagte in seiner Begrüßung: „Circular Economy ist ein wichtiger Teil des European Green Deals und unsere Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung dafür auch bewusst.“
Sieben Unternehmen präsentierten bei „Going Circular“-Finale ihre innovativen Ideen für eine nachhaltige Wertschöpfung – von intelligentem Recycling über Abfallvermeidung bis hin zur ressourcenschonenden Produktion.
Platz 1 holte sich „Omnivore Recycling“ aus Aachen. In dem Unternehmen werden Lebensmittelreste an Insektenlarven verfüttert. Diese Larven werden dadurch zu hochwertigem Futter für Tiere wie Schweine, Hühner oder Fische. Dadurch lässt sich die Überfischung der Ozeane oder die Abholzung des Regenwaldes für die Produktion von Futtermitteln (Fischmehl, Soja) eindämmen.
In diesem Jahr entschied sich die Jury für zwei zweite Plätze. Die „silver plastics“ aus Troisdorf (verarbeiten recycelten Kunststoff und stellen daraus Verpackungen für Lebensmittel her, z.B. für Fleisch oder Fisch) und die „TRIQBRIQ“ aus Stuttgart (haben ein Alternative zu Ziegelsteinen aus Holz entwickelt) teilen sich den Vize-Titel. „TRIQBRIQ“ gewann auch den Publikumspreis.
Auch der Nachwuchs zeigte in diesem Jahr wieder, wie Kreislaufwirtschaft gelebt werden kann. Die Teams präsentierten im Rahmen der Initiative „Circularity Scouts 2025“ ihre Projekte vor einer Fachjury. Die Auszubildenden stellten konkrete Maßnahmen zur Förderung zirkulärer Prozesse in ihren Betrieben vor.
Platz 1 geht an die „Obi Services GmbH“ in Wermelskirchen. Das Team hat das Projekt „Zweite Chance für Elektrogeräte bei OBI“ entwickelt. Ziel ist der gezielte Aufbau einer systematischen Wiedervermarktung instandgesetzter Geräte.
Auch hier gab es einen geteilten zweiten Platz. Sie gehen an die „Der Grüne Punkt GmbH“ (neue Produkte entstehen durch ein Material, dass beim Recycling von Müll anfällt) aus Köln und die „Sarstedt AG“ aus Nümbrecht (CO2-Einsparungsprozess durch Materialeinsparung bei der Herstellung von Spritzen).
Erstmalig wurde hier auch der „Markus Müller-Drexel-Gedenkpreis“ verliehen. Markus Müller-Drexel hat dem Thema Kreislaufwirtschaft in der IHK Köln eine besondere Bedeutung gegeben und war Mit-Initiator von „Going Circular“ und den „Circularity Scouts“. Müller-Drexel verstarb Anfang 2024 völlig überraschend in Berlin. Der Preis geht an Jason Kalenberg, Auszubildender bei der „Dolzer Maßkonfektionäre GmbH“, der mit seiner Begeisterung für das Thema Kreislaufwirtschaft seine Ausbilder im Betrieb mit ansteckte.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und IHK-Vizepräsident Hendrik Pilatzki übergaben alle Preise zusammen mit Monika Lichtinghagen-Wirtz, Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV), und Heike Drexel, Witwe des verstorbenen Markus Müller-Drexel.

„Die IHK Köln gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich. Wie wichtig uns das Thema Kreislaufwirtschaft ist, zeigt die Tatsache, dass wir beim ‚Circular Economy Forum‘ so viele innovative Akteure zusammenbringen und durch die Wettbewerbe für die Fachkräfte von heute und morgen konkrete nützliche Ideen für die Zukunft entwickeln“, sagte Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln.
Ein Dank geht auch an die Sponsoren der Wettbewerbe: die Köln Business Wirtschaftsförderung, der Verband Deutscher Ingenieure (VDI), der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) und die NRW-Bank.